.....lade ich euch zu einem Spaziergang durch den Wörlitzer Park ein. Wir machen nur die Runde direkt um den See. In etwa zwei Stunden sind wir gemütlich drum herum gelaufen. Dabei sehen wir natürlich nicht alle Bauten und Brücken. Im Park gibt es insgesamt 17 Brücken. Jede der Brücken ist in einem anderen Stil gebaut und hat ihre eigene Bedeutung.
Im Hintergrund könnt ihr das Gotische Haus sehen. Es wurde ab 1773–1813 nach den Plänen von Erdmannsdorff und Baudirektor Georg Christoph Hesekiel im neogotischen Stil erbaut. Anfangs war das Gotische Haus als Wohnung für den Hofgärtner Schoch vorgesehen. Ab 1785 wurde es zunehmend für die Wohnzwecke des Fürsten und späteren Herzogs Franz, insbesondere aber für seine verschiedenen Kunstsammlungen ausgebaut.
Wir gehen weiter und schauen über den See zur Synagoge. Das jüdische Gotteshaus ist Ausdruck der toleranten Politik des Fürsten Franz.
Inmitten des Schlossgartens befindet sich eines der berühmtesten Bauwerke der deutschen Baugeschichte. Von 1769 bis 1773 entstand der Sommersitz nach dem Vorbild englischer Landhäuser. Als »Musterhaus« für den neuen Stil gedacht, war es von Anfang an öffentlich zu besichtigen. Schon vor 200 Jahren war dieses neuartige Haus nicht nur sehenswert, sondern überzeugte zudem durch seine Moderne und Funktionalität. Das schlichte Schloss war damals derart revolutionär, dass es heute noch in jedem Band über deutsche Baugeschichte abgebildet ist. Es handelt sich um das Erstlingsbauwerk des deutschen Klassizismus.